Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) hat häufig eine Infektion als Ursache. Viren und Bakterien, die den Infekt auslösen, können unbehandelt zum Herzmuskel vordringen und eine Myokarditis auslösen (Entzündung des Herzmuskelgewebes). Häufige Symptome sind Schmerzen in der Brust, Fieber und andere grippeähnliche Symptome.

Herzmuskelentzündung

Menschliches Herz
Menschliches Herz - Quelle: pixabay.com

Eine Herzmuskelentzündung (medizinisch auch Myokarditis genannt) und kann beispielsweise als Folgeerkrankung nach einer viralen oder bakteriellen Infektion auftreten. Dabei entzündet sich das Herzmuskelgewebe, was zu Schmerzen im Brustkorb, zu Fieber oder Gelenksschmerzen führen kann.

Eine Myokarditis kann bei schweren Fällen zu chronischer Herzschwäche bis hin zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen beim Patienten führen. Eine schwere oder unbehandelte Form der Myokarditis kann zu einer Herzinsuffizienz führen.

Ursachen

Je nach Ursache der Herzmuskelentzündung unterscheidet man zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen beziehungsweise Formen der Erkrankung:

Infektiöse Ursachen

Mögliche infektiöse Ursachen der Herzmuskelentzündung sind etwa Viren, wie Grippeviren oder Masern, und Bakterien, wie Streptokokken oder Staphylokokken. Auch Pilze und Parasiten sind mögliche Erreger der Infektion.

Übersicht:

Nicht-infektiöse Ursachen

Im Gegensatz dazu können auch nicht-infektiöse Ursachen für die Entzündung der Herzmuskel vorliegen. Darunter fallen vor allem toxische Stoffe und Substanzen, wie Alkohol oder andere Drogen, Autoimmunreaktionen, etwa durch Sklerodermie oder Sarkoidose, und einige andere.

Übersicht:

  • Überreaktionen durch Medikamente
  • Strahlenbehandlungen
  • Toxische Substanzen
  • Autoimmunreaktion
  • Begleiterscheinung anderer Krankheiten

Etwa 50% aller Herzmuskelentzündung haben Infektionen als Ursachen beziehungsweise treten als Folgeerkrankung auf. Bei einer Herzbeutelentzündung (Perikarditis) besteht in seltenen Fällen die Möglichkeit, dass die Entzündung vom Herzbeutel auf den Herzmuskel übergreift und eine Herzmuskelentzündung verursacht.

Symptome

Am Beginn sind die Symptome der Herzmuskelentzündung einer Grippe oder einem grippalen Infekt sehr ähnlich. Betroffene klagen häufig über Schwächeanfälle und Müdigkeit. Auch Fieber und Gelenkschmerzen können als Symptome auftreten. Dabei denkt man üblicherweise noch nicht gleich an eine Myokarditis.

In weiterer Folge kann es auch zu Schmerzen in der Brust beziehungsweise im Brustkorb kommen. Oftmals in Begleitung von leichten Herzrhythmusstörungen und Herzrasen. Das sind erste Anzeichen für eine mögliche Herzmuskelentzündung.

Bei zu hoher körperlicher Belastung können zudem Atemnot und Erschöpfung auftreten. Viele Patienten klagen darüber, dass sie vor allem beim Sport immer wieder derartige Symptome spüren. Schwellungen an den unteren Extremitäten (Beine, vor allem Knöchel) deuten auf eine bereits fortgeschrittene Entzündung des Herzmuskelgewebes hin. In diesem Fall sollte nach Feststellen der Symptome sofort ein Arzt aufgesucht werden. Bei sehr schweren Fällen kann eine Herzmuskelentzündung auch zum Herztod führen.

Die möglichen Symptome reichen von ständiger Müdigkeit und Schwäche, über Fieber bis hin zu anhaltenden Brustschmerzen. Betreibt man als Betroffener viel Sport, können sich diese Symptome weiter verschlimmern. Auch eine plötzliche Atemnot kann auftreten.

Übersicht - Symptome:

  • Müdigkeit und Schwächegefühl
  • Fieber
  • Brustschmerzen (Brustkorb)
  • Atemnot
  • Palpitation (Herzklopfen oder Herzrasen)
  • Tachykardie (beschleunigter Puls bzw. Herzschlag)
  • Bradykardie (verlangsamter Puls bzw. Herzschlag)

Diagnose

Eine genaue Diagnose der Myokarditis ist für den Medizinier nicht immer einfach.

Zunächst beginnt der Arzt mit einer medizinischen Befragung des Patienten nach Symptomen und der Krankheitsgeschichte (Anamnese). Danach erfolgen in der Regel eine EKG- und Ultraschalluntersuchung am Herzen, sowie eine Blutabnahme für ein kleines Blutbild oder ein großen Blutbild. Ist das Herz untersucht und die Blutprobe genommen, können weitere Untersuchungen folgen. Anhand der Blutwerte kann eine Diagnose durchgeführt werden.

Unter anderem kommen auch Untersuchungen mittels Röntgen- und Magnetresonanz zum Einsatz, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können. Bei anhaltender und schwerer Entzündung der Herzmuskel beziehungsweise des Herzmuskelgewebes kann auch eine Biopsie eingesetzt werden. Diese zählt jedoch nicht zu den herkömmlichen Routineuntersuchungen und wird daher für die Diagnose nur selten angewendet.

Behandlung und Therapie

In den meisten Fällen heilt die Herzmuskelentzündung ohne Spätfolgen oder Folgeerkrankungen aus. Dennoch kann sie in seltenen Fällen zu einer dauerhafter Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen führen. Letztere können auch lebensbedrohlich für den Patienten sein.

Eine medizinische Behanldung der Entzündung ist daher unumgänglich.

Wie wir die Herzmuskelentzündug behandelt?

Wichtig für die Therapie und Behandlung sind vor allem körperliche Schonung und vom Arzt verschriebene Medikamente.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei einer Herzmuskelentzündung um einen Entzündungsprozess im Herzmuskel. Es gibt sowohl die akute wie auch die chronische Verlaufsform der Erkrankung. Zumeist wird diese durch Viren und seltener durch Bakterien verursacht. In einigen Fällen kann die Herzmuskelentzündung aber auch eine Begleiterkrankung von anderen Erkrankungen sein.

1. Symptome erkennen

Wie bereits erwähnt, sind oftmals keine eindeutigen Symptome bei dieser Erkrankung feststellbar. Vielmehr sind es die untypischen Beschwerden, die zu einem Arztbesuch führen. Zu diesen Beschwerden gehören die Atemnot, Brustschmerzen oder auch Herzrhythmusstörungen. In vielen Fällen wird die Herzmuskelentzündung gar nicht oder oftmals zu spät von einem Arzt festgestellt und kann so zu einer großen Gefahr werden.

Immer öfter liest man, dass gerade junge Menschen oder Leistungssportler plötzlich mit Herzproblemen verstorben sind. Bei vielen war die Herzmuskelentzündung meist ein wesentlicher Grund zur Todesursache. Menschen, die unter einer Herzmuskelentzündung leiden, klagen zumeist über eine Leistungsschwäche, Müdigkeit, Fieber oder die Allgemeinsymptome einer Erkältungskrankheit. Kommt dann noch eine Atemnot hinzu oder Brustschmerzen, dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. In besonders schlimmen Fällen kann die Herzmuskelentzündung zu einem Schock oder gar zu Tod durch Herzstillstand führen.

2. Ursachen finden

Wie bereits erwähnt sind meist Viren die Auslöser für eine Herzmuskelentzündung, aber auch Bakterien, Pilze und Parasiten können dafür verantwortlich sein. Eine wichtige Rolle zur Entstehung der Herzmuskelentzündung spielen auch Unverträglichkeiten von Medikamenten oder Autoimmunreaktionen. Bei einer Autoimmunreaktion greift das Abwehrsystem des Körpers mehr oder weniger sich selbst an. Nicht selten treten Herzmuskelentzündungen auch auf, wenn man nach einer Erkrankung sich nicht richtig auskuriert und dem Körper zu früh zu viel zumutet. Gerade bei Sportlern ist dies oft der Fall.

3. Diagnose feststellen

Nach einem Gespräch mit einem Arzt erfolgt eine körperliche Untersuchung. Hier wird sowohl die Herzfrequenz wie auch der Blutdruck und die Körpertemperatur genauer betrachtet. Es folgt danach das Abhören des Herzens und der Lunge mit einem Stethoskop. Sollte der Arzt hier etwas Untypisches hören, wie zum Beispiel Rasselgeräusche der Lunge oder gar Reibegeräusche des Herzens wird er zu einer weitergehenden Untersuchung raten. Es erfolgt eine spezielle Blutuntersuchung mit Bestimmung der Kreatinkinase und der Troponinwerte. Danach kommt zumeist das Elektrokardiogramm (EKG) sowie die Echokardiografie, die zu den unverzichtbaren Untersuchungen bei einer Herzmuskelentzündung zählt. In seltenen Fällen schließt sich eine Kernspintomografie (Kardio-MRT) an.

4. Therapie und Behandlung durchführen

Handelt es sich um eine virusbedingte Herzmuskelentzündung, stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung relativ gut. Im Vordergrund steht hier die körperliche Schonung. Dies bedeutet: keine schweren Arbeiten, kein Sport sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Die Schonung sollte solange beibehalten werden, bis der Arzt wieder grünes Licht gibt. Bei einer bereits bestehenden Schwächung des Herzmuskels werden in erster Linie Medikamente wie Betablocker und ACE-Hemmer verschrieben.

Sollten Bakterien oder Ähnliches schuld an der Herzmuskelentzündung sein, wird gegen diese mit einer speziellen Behandlung vorgegangen. Bei einem schweren Krankheitsbild oder wenn die Herzmuskelentzündung zu spät erkannt wird, kann diese zwar wieder vollständig ausheilen, hat jedoch eine deutlich schlechtere Prognose für den Patienten. Bei einer chronischen Herzmuskelentzündung mit einer erweiterten Herzkammer muss sogar mit einer ungünstigen Prognose gerechnet werden.

Unbehandelete Herzmuskelentzündungen können einen Herzinfarkt, Herzinnenhautentzündung oder andere Herzmuskelerkrankungen zur Folge haben.

Sport bei Herzmuskelentzündung

Eine Herzmuskelentzündung oder Myokarditis wird meist hervorgerufen durch Viren. Seltener sind Bakterien, Parasiten, auch toxische Substanzen, sogar Medikamente die Ursache. Oft ist sie Folge eines grippalen Infekts, wenn sich die Viren auch auf den Herzmuskel legen. Die Erkrankung kann akut auftreten oder auch einen chronischen Verlauf nehmen.

Generell sollte bei einer bestehenden Herzmuskelenzündung auf Sport jeglicher Art verzichtet werden!

Anzeichen einer Entzündung des Herzmuskels

Die Symptome der Myokarditis sind vielfältig und individuell verschieden. Deshalb können typische Anzeichen nicht genannt werden. Der eine Patient bemerkt die Entzündung überhaupt nicht, der andere klagt über ein massives Krankheitsgefühl. Eine Abnahme der Leistungsfähigkeit wird genannt, die Ähnlichkeit mit einem grippalen Infekt kann vorkommen oder einer anderen fieberhaften Infektionskrankheit. Wenn aber mit einem Infekt auch Herzrhythmusstörungen, eine Atemnot oder Brustschmerzen auftreten, die dem Patienten zuvor nicht bekannt waren, sollte eine Herzmuskelentzündung als Diagnose in Frage kommen.

Bereits bei relativ einfachen Erkrankungen treten Glieder- oder auch Muskelschmerzen auf. Deshalb kann es nicht verwundern, wenn diese Symptome auch bei einer Myokarditis auftreten. Die Schmerzen entstehen, weil Krankheitserreger nicht aus dem Körper entfernt werden konnten. Sie lagern sich im gesamten Organismus ab, weil sie zu langsam von Niere und Leber dem Kreislauf entzogen werden. Erst mit der Besserung des Gesundheitszustandes werden sie aus dem Körper entfernt.

Außer allgemeiner Müdigkeit, plötzlichem Ermüden, plötzlichem Leistungsabfall und Herzrasen wird immer wieder ein zu niedriger Blutdruck als ein Symptom für eine Herzmuskelentzündung genannt. Fällt der Blutdruck unter 100/60 mmHg, spricht der Mediziner von einer Hypotonie.

Blutdruck und Puls kontrollieren

Der höhere Wert wird auch systolisch genannt. Er misst den Druck während des Auswurfs des Blutes aus dem Herzen, auch Systole genannt. Somit kann er auch aufgefasst werden als eine Maßeinheit für die Kraft des Herzens, mit der das Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Der untere Wert ist der diastolische. Er zeigt den Druck in der Entspannungsphase an, wenn sich das Herz wieder mit Blut füllt. Er zeigt auch an, wie elastisch die Blutgefäße sind.

Bei einer Herzmuskelentzündung werden die Muskelzellen im Herzen geschädigt. Dadurch verringert sich die Pumpleistung. Das Blutvolumen, das sich aus Druck und Herzfrequenz errechnen lässt, muss aber gleichbleiben, um die Zellen im Körper gleichmäßig mit Sauerstoff zu versorgen. Bei einer Schwächung des Herzmuskels muss also entweder der Druck erhöht werden oder die Pumpfrequenz oder beides. Bei niedrigem Blutdruck und erhöhtem Puls ist in jedem Fall Vorsicht geboten.

Weshalb die lange Rede? Gerade ein Leistungssportler sollte seine Werte kennen, und zwar schon bevor eine Erkrankung eintritt. Beim Intervalltraining sollte sowieso regelmäßig der Puls gemessen, Grenzwerte entsprechend des Alters sollten vorher definiert werden. Mit einem Pulsoxymeter, für wenige Euro bei eBay oder Amazon erhältlich, kann der Puls bequem während des Trainings beobachtet werden. Treten hier Unregelmäßigkeiten auf, sollte das Training abgebrochen werden. Auch sollte vor und während der Übungen der Blutdruck gemessen werden, um auch hier bei Auffälligkeiten reagieren zu können.

Leistungssport

Oft treten Müdigkeit und Leistungsschwäche auf. Und hier sind wir beim Thema Sport und Belastung. Um die Leistung zu steigern, neigen Sportler dazu, die Reaktionen und Warnsignale des Organismus zu ignorieren oder umzudeuten: Der Muskel wächst, wenn er weh tut! Aber diese Einstellung ist nicht immer richtig. Mit einer Abnahme der Belastbarkeit kann sich eine ernsthafte Erkrankung äußern. Deshalb sollte man immer auf seinen Körper achten und Warnzeichen ernst nehmen.

Weil die Entzündung nicht selten übersehen wird, weil nicht vermutet wird, dass das Herz bei einem Infekt mitbetroffen ist, kann eine erhebliche Gefahr für den Patienten entstehen. Wenn nämlich trotz einer Myokarditis sportliche Höchstleistungen erbracht werden, können die Folgen dramatisch sein. Bei jungen Leuten, die äußerst plötzlich – meist bei der Ausübung von Leistungssport – verstarben, wurde bei 10 Prozent eine Entzündung des Herzmuskels diagnostiziert.

Jeder Leistungssportler sollte also vorsichtig sein und auf seine Gesundheit achten. Besonders nach einem Infekt raten Mediziner zu einer längeren Trainingspause von bis zu 6 Monaten. Bevor das Training wieder aufgenommen wird, sollte ein gründlicher Check beim Kardiologen erfolgen.

Klassifikation

Die Myokarditis wurde von der WHO nach ICD-10 klassifiziert. Dabei wird zwischen I09.0 (rheumatische Myokarditis) und I40 (akute Myokarditis) unterschieden.

Eine Sonderform der Myokarditis stellt die Riesenzellmyokarditis dar. Dabei werden die Myokardzellen des Herzmuskels von mehrkernigen Riesenzellen, Plasmazellen, Lymphozyten und eosinophilen Granulozyten befallen.

Fragen und Antworten

Häufig gestellte Fragen und Antworten:

Wie lange dauert eine Herzmuskelentzündung?

Bei eingehaltener medizinischer Behandlung und körperlicher Schonung kann eine Herzmuskelentzündung nach rund sechs Monaten komplett ausgeheilt sein. In manchen Fällen kann der Heilungsprozess auch länger dauern. Die Dauer ist je Patient und schwere der Erkrankung unterschiedlich.

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz ist eine Herzmuskelschwäche, bei der das Herz nicht mehr fähig ist, den menschlichen Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Es wird also nicht mehr genügend Blut durch die Venen und Arterien gepumpt, was in schweren Fällen zum Tod führen kann. Die Herzinsuffizienz zählt zu den häufigsten Todesursachen.

Was ist Herzstolpern?

Das sogenannte Herzstolpern bezeichnet ein medizinisches Phänomen, bei dem Extrasystolen auftreten. Extrasystolen sind zusätzliche Herzschläge, die das Herz kurzzeitig aus dem Takt bringen. Dadurch ist der Herzrhythmus gestört. Herzstolpern kann ein Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sein.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.